Tenhumberg, Heinrich

Tenhumberg, Heinrich

Tenhumberg, Heinrich Joachim Schmiedl Heinrich Tenhumberg (1915-1979), seit 1933 der Schönstatt-Bewegung angehörend, seit 1947 Mitglied des Schönstatt-Instituts Diözesanpriester. 1958 wurde er Weihbischof in Münster. In dieser Eigenschaft nahm er am Zweiten Vatikanischen Konzil teil. Maßgebend war er an den Bemühungen um die Rehabilitierung P. Kentenichs und seine Rückkehr nach Schönstatt beteiligt. Bis zu seinem Tod...

Teufel

Teufel Herbert King Pater Kentenich rechnet ausdrücklich mit dämonischen Mächten. In dieser Hinsicht steht er in der entsprechenden Tradition des Neuen Testamentes und der Kirche. Das verbindet ihn auch speziell mit der Erfahrung und Lehre der Heiligen. Nichts davon soll verloren gehen. Und dennoch wird bei Pater Kentenich alles auch wieder neu gesehen und akzentuiert,...

Theologie

Theologie Lothar Penners 1. J. Kentenich rezipiert auf selbstverständliche Weise die Theologie, die er vorfindet 2. J. Kentenich ist nicht nur Rezipient und Glaubenspädagoge vorhandener Theologie, sondern vollzieht das lebendige Wahrheitsgeschehen der Kirche mit 3. Zum “theologischen” Profil J. Kentenichs gehört aber vor allem, dass die Spiritualität und (Glaubens-) Pädagogik Schönstatts nicht nur auf theologischem...

Tiefenpsychologie

Tiefenpsychologie M. Erika Frömbgen Tiefenpsychologie ist ein Sammelbegriff für alle psychologischen Theorien und Praktiken, die davon ausgehen, dass sich die menschliche Psyche nicht ausschließlich und primär von ihrem bewussten Erleben und Verhalten aus erklärt, sondern als von unbewussten Voraussetzungen wesentlich mitbestimmt zu verstehen ist. Da sich die Tiefenpsychologie zunächst ausschließlich aus der therapeutischen Behandlung psychopathologisch...

Trieb

Trieb Lothar Penners 1. Die Wortbedeutung “Trieb, triebmäßig” im Sprachgebrauch J. Kentenichs ist relativ umfassend; sie umfasst sowohl das sinnenhafte Streben im engeren Sinne wie die Wertausrichtung des Menschen im Geistig-Seelischen bis hinein ins Religiöse (“Gottestrieb”). Im Unterschied zu “Neigung” oder “Leidenschaft” als eher individuellen oder aktuellen Formen des Strebevermögens meint das Triebmäßige eher die...

Tromp, Sebastian

Tromp, Sebastian Joachim Schmiedl Sebastian Tromp SJ (1889-1975), nach Studien in Amsterdam, Maastricht und Rom seit 1929 Professor für Dogmatik an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Enger theologischer Mitarbeiter Pius’ XII. und Mitverfasser der Enzykliken “Mystici corporis” (1943) und “Mediator Dei” (1947). Seit 1936 Konsultor des Heiligen Offiziums. Tromp war Sekretär der Theologischen Kommission...

Übertragung und Weiterleitung

Übertragung und Weiterleitung Paul Vautier 1. Übertragung P. Kentenich formulierte 1934 ein “Gesetz der organischen Übertragung und Weiterleitung”. Es beschreibt Wurzeln, Bedeutung und Entwicklung menschlicher Bindungen (Beziehungen) und ist Kernpunkt seiner >>”Zweitursachenlehre”. Eine Vorstufe davon ist das Gesetz der Übertragung und Loslösung (JPT 1931, 114-129). “Übertragung” wird von P. Kentenich in verschiedenem Sinn gebraucht: Als...

Übertragung und Weiterleitung

Übertragung und Weiterleitung Paul Vautier 1. Übertragung P. Kentenich formulierte 1934 ein “Gesetz der organischen Übertragung und Weiterleitung”. Es beschreibt Wurzeln, Bedeutung und Entwicklung menschlicher Bindungen (Beziehungen) und ist Kernpunkt seiner >>”Zweitursachenlehre”. Eine Vorstufe davon ist das Gesetz der Übertragung und Loslösung (JPT 1931, 114-129). “Übertragung” wird von P. Kentenich in verschiedenem Sinn gebraucht: Als...

Ungelebtes Leben

Ungelebtes Leben M. Erika Frömbgen (Gesetz des ungelebten Lebens) Das Gesetz des ungelebten Lebens wird im Sprachgebrauch Schönstatts mit unterschiedlichem Bedeutungsinhalt verwendet. 1. Primär entwicklungsbezogen Danach wirkt sich das Gesetz des ungelebten Lebens vorzugsweise in der Jugend als “seelischer Schichtwechsel” aus, den P. Kentenich in den dreißiger Jahren wie folgt beschreibt: “Instinktiv streckt die Seele...

Universalismus

Universalismus Lothar Penners Hinweis: Schönstatt-Lexikon ONLINE ist noch im Aufbau. Deswegen sind in diesem Artikel die Verweise noch nicht verlinkt. Wir danken für Ihr Verständnis. Universalität, der Blick für das Ganze und ein sich Verhaltenkönnen zum Ganzen (Universalität dem Subjekt nach) ist ein Grundzug gesunden Daseins und zeigt sich letztlich als eine unverstellte Offenheit für...

Unterscheidung der Geister

Unterscheidung der Geister Herbert King Seit den Zeiten der paulinischen Gemeinden (vgl. 1 Kor 12,10) gibt es das Bemühen, die “Geister zu unterscheiden”, um urteilen zu können, ob eine Anregung vom >>Teufel, vom eigenen “Fleisch” oder von Gott komme. Im Laufe der Jahrhunderte versuchte man, Kriterien der Unterscheidung zu beschreiben. Hier ist besonders Ignatius von...

Vater / Väterlichkeit

Vater / Väterlichkeit Peter Locher 1. Aktualität 2. Wesen der Väterlichkeit 3. Folgerungen und Forderungen 3.1. Für das Verständnis von (väterlicher) Autorität 3.2. Für gesunde Lebensgestaltung von Individuum und Gesellschaft 3.3. Für Religion und Gottbezug 1. Aktualität Aufgrund verschiedener Strömungen und Stimmungen im heutigen Lebensgefühl ist das Wort und der Begriff Väterlichkeit schnell negativ besetzt....

Vaterprinzip

Vaterprinzip Rudolf Weigand Ausgehend von der natürlichen Vaterschaft (>>Vater) sieht P. Kentenich, dass die in der natürlichen Familie vorhandenen Gesetzmäßigkeiten der Vaterschaft und Mutterschaft eine über die Familie hinausgehende Bedeutung haben (>>Elternprinzip). Deswegen gründet er seine Gemeinschaften in Analogie zur natürlichen Familie und fördert in ihnen den Geist der >>Familienhaftigkeit (>>Familie). Besonders deutlich arbeitet er...

Verbände

Verbände Gertrud Pollak 1. Zum Begriff 2. Die geschichtliche Entwicklung 3. Leitende Ideen 3.1. Die Grundcharakteristika eines Säkularinstitutes 3.2. Primär Ideale, nicht Gesetze 3.3. Geringe Rechtsbindung, hohe Verbindlichkeit 3.4. Kontinuierliche Sorge um lebendige spirituelle Fundierung 3.5. Weltfähigkeit 3.6. Familienhafte Struktur 4. Strukturelemente der schönstättischen Verbände 4.1. Aufbau 4.2. Gemeinschaftlich vereinbarte Elemente und Formen 5. Funktion...

Vertragsweihe

Vertragsweihe Gertrud Pollak 1. Zur Definition 2. Originalität 3. Grundlagen und damit verbundene neue Akzente 1. Zur Definition Durch die Vertragsweihe erfolgt in den >>Verbänden Schönstatts die Aufnahme eines Mitglieds. Wie der Begriff schon anzeigt, verbinden sich in ihr die spirituelle Komponente einer Weihe (>>Liebesbündnis) und das juristische Element eines Vertrags (Rechtsbündnis). Das Rechtsbündnis wird...

Vertrauenspädagogik

Vertrauenspädagogik M. Erika Frömbgen Die Vertrauenspädagogik geht aus einem bewussten Kontrastverhalten hervor, das P. Kentenich von Beginn seiner erzieherischen Tätigkeit an praktizierte, und zwar als eine positive Antwort auf den pädagogischen Pessimismus in seinen verschiedenen Auswirkungen (z.B. dauernde Kontrolle, Freiheitsbeschränkungen der verschiedensten Art, Disziplinierung durch formalisiertes Verhalten). Auf eine Kurzformel gebracht, bedeutet sie: Vertrauen baut...

Volks- und Wallfahrtsbewegung

Volks- und Wallfahrtsbewegung Joachim Schmiedl P. Kentenich wollte alle Elemente gängiger Frömmigkeitsformen und pastoraler Initiativen aufgreifen. Breite Bevölkerungsschichten mit Schönstatt in Kontakt zu bringen, gehört zu den Grundimpulsen P. Kentenichs: Das >>Heiligtum in Schönstatt soll zu einem Wallfahrtsort werden (vgl. 1GU 1914: “Ich möchte diesen Ort gerne zu einem Wallfahrts-, zu einem Gnadenort machen für...

Vorwort 2008

Vorwort zur Online-Veröffentlichung 12 Jahre ist es her, seit die Arbeit am Schönstatt-Lexikon abgeschlossen wurde. Die erste Auflage der Print-Ausgabe war schnell vergriffen, auch eine zweite Auflage fand rasch Anklang. Nun geht die – vorerst unveränderte – Online-Ausgabe ans Netz. Für die Bereitschaft zu diesem Schritt sei den Autorinnen und Autoren sowie dem Patris Verlag...

Wachstumsgesetze

Wachstumsgesetze Herta Schlosser Pater Kentenich spricht im Zusammenhang mit dem Grundprinzip der organischen Verbindung von Natur und Gnade von Wachstumsgesetzen für die Entfaltung der menschlichen Person. Jeder Lebensprozess unterliegt allgemeinen Wachstumsgesetzen. “Normalerweise sind es ihrer drei. Es handelt sich für gewöhnlich um ein langsames Wachstum, um ein Wachstum von innen heraus und um ein Wachstum...

Wallfahrt

Wallfahrt Heinrich M. Hug 1. Wallfahren oder pilgern gehört neben fasten, meditieren und beten zu den urtümlichsten Handlungen aller natur- und gemeinschaftsbezogenen Weltreligionen. Wallfahrten unterscheiden sich nur im konkreten Wallfahrtsziel (als Ort, lebende oder verstorbene heilige Menschen, Sachen) und in der konkreten privaten oder gemeinschaftlichen Durchführung, in Vorbereitung, Hinweg, Betätigungen am Wallfahrtsort, Rückweg und Weiterwirken...
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