Persönliches Ideal (PI) M. Erika Frömbgen 1. Zur Erklärungsgeschichte 2. Stellung in der Spiritualität Schönstatts 3. Vergleichende Aspekte Das Persönliche Ideal (PI) ist in der Schönstatt-Spiritualität die geläufige Bezeichnung für die individuell erkannte Zielvorstellung, die das religiös sittliche Bemühen des einzelnen um die gottgewollte Selbstverwirklichung leitet und zugleich gegen Vermassungstendenzen immunisiert. Die Erkenntnis der eigenen...
Pilgernde Gottesmutter Johanna-Maria Helmich / Otto Amberger 1. Erklärung 2. Geschichte 3. Internationale Ausbreitung 4. Auxiliar-Bilder 5. Verbreitung 1. Erklärung Die Aktion der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt (Campanha da Mãe Peregrina [Kampagne der Pilgernden Gottesmutter]; andere Bezeichnungen: Schoenstatt Rosary Campaign, Apostolat der Pilgernden Gottesmutter, Projekt Pilgerheiligtum) wurde 1950 durch den Diakon João Luiz >> Pozzobon...
Pluralistische Gesellschaft Joachim Schmiedl Seit Anfang der 60er Jahre begegnet bei Kentenich der Begriff Pluralismus als Charakteristikum der gegenwärtigen >>Welt. Er fasst darunter die in der Geschichtswissenschaft als “Auflösung des katholischen Milieus” bezeichnete Entwicklung, für die er bereits seit den 30er Jahren im Blick auf eine sich verändernde Situation der >>Kirche die Stichworte “Enteuropäisierung”, “Entpolitisierung”,...
Pozzobon, Joao Hermann Arendes Initiator der Strömung der >>”pilgernden Gottesmutter”, geboren 12.12.1904 in Ribeirao im Süden Brasilien, gestorben 27.6.1985 in Santa Maria an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Die Großeltern waren 1878 von Norditalien nach Südamerika ausgewandert. 1927 mietete Pozzobon ein kleines Gasthaus in Restinga Seca und heiratete Teresa Turcatto. 1932 zog er nach Santa Maria,...
Praeambula fidei irrationabilia Otto Amberger Den Begriff “praeambula fidei irrationabilia” übernimmt Kentenich von Linus Bopp. Dieser unterscheidet affektive, aszetische und erfahrungsmäßige “Vor-Erlebnisse” des Glaubens (praeambula fidei irrationabilia) und sieht sie als wichtige Ergänzung der rationalen “Vor-Erkenntnisse” (praeambula fidei rationabilia) an. Wurde in der traditionellen Lehre über die “praeambula fidei” (z.B. Existenz Gottes, Geistigkeit der Seele)...
Praktischer Vorsehungsglaube Hans-Werner Unkel 1. Begriff 2. Sitz im Leben 3. Theologische Grundlagen 4. Erkenntnis- und Überprüfungskriterien 1. Begriff Begriffsentwicklung: Das Ringen um eine theologische Sprachgestalt des Glaubens an den Gott, der im persönlichen Leben und in der Zeit wirkt, durchzieht das priesterliche Wirken J. Kentenichs von Anfang an. Im Kontext des Zweiten Vatikanums verbindet...
Präsidien Oskar Bühler Auf Welt-, Landes- und Diözesanebene ist jeweils ein Präsidium für Schönstatt als Familie, Werk und Bewegung die hauptverantwortliche Instanz: das Generalpräsidium auf Weltebene, das Landespräsidium auf Landesebene, das Diözesanpräsidium auf Diözesanebene. Diese Struktur ist nach Ländern und Diözesen gegenwärtig noch unterschiedlich ausgeprägt. In den Präsidien haben vorwiegend die >>Verbände und >>Bünde Sitz...
Priesterbild Angel Strada 1. Drei theologische Hauptzüge: Auserwählung – Weihe – Sendung 2. Zur Priesterspiritualität 2.1. Transparenz 2.2. Ganzheitliche Berufung 2.3. Neue Herausforderungen 2.4. Maria im Leben des Priester Das Priesterbild P. Kentenichs kennt verschiedene Quellen: die eigene langjährige Erfahrung; die geistliche Begleitung zahlreicher Welt- und Ordenspriester sowie Priesteramtskandidaten; die Gründung von zwei Priester-Säkularinstituten und...
Prinzip Lothar Penners Das Denken J. Kentenichs enthält verhältnismäßig zahlreiche Momente, die in irgendeiner Weise auf die Erfassung übergreifender Geltung gerichtet sind: “Prinzipien, Gesetzmäßigkeiten, Grundsätze…”. Mit der Herausstellung solcherart grundsätzlicher Wahrheitsmomente zeigt sich sein Bemühen, der konkreten Lebensgestaltung hilfreiche Orientierungsmarken an die Hand zu geben. 1. Das Denken J. Kentenichs kennt unterschiedliche Typen von Prinzipien....
Provida Mater Ecclesia Gertrud Pollak Mit der Apostolischen Konstitution Provida Mater vom 2.2. 1947 (veröffentlicht am 14.3. 1947) schuf Papst Pius XII. eine eigene Kategorie zur kirchenrechtlichen Einordnung und Anerkennung der >>Säkularinstitute. Diese sind “Genossenschaften sowohl von Klerikern, wie von Laien, deren Mitglieder zur Erreichung der christlichen Vollkommenheit und zur vollen Ausübung ihres Apostolates die...
Psychologie M. Erika Frömbgen 1. Forschungsansatz und Forschungsbreite 1.1. Forschungsansatz 1.2. Forschungsradius 2. Vergleichsaspekte 3. Forschungsstand Psychologie, bezogen auf Schönstatt, erklärt sich von dem her, was P. Kentenich unter der Prämisse “>>Seele als >>Erkenntnisquelle” theoretisch und praktisch durch sein Lehren und Handeln konzeptionell entwickelt und in seine Gründung integriert hat. Der größere Teil seiner psychologischen...
Psychologie der Zweitursachen Paul Vautier 1. Positives Verhältnis zur Welt 2. Gesamtheit der geschaffenen Welt 3. Aspekte des pädagogischen Anliegens 3.1. Psychologisch fundierte Pädagogik 3.2. Vollendung der Urkräfte 3.3. Bezeichnung der Bindungslehre 3.4. Integration des Religiösen 4. Neudefinition der Stellung zur Welt “Psychologie der Zweitursachen” (>>Zweitursachenlehre) ist eine zentrale Formulierung P. Kentenichs, um Ansatz und...
Regierungsform Herta Schlosser Das Schönstatt-Werk ist kein politisches Gebilde. Die in ihm geltenden Regeln menschlichen Zusammenlebens sind nur analog denen einer politischen Organisation zu verstehen, wenn Pater Kentenich auch Begriffe der Staats- und Regierungsformenlehre gebraucht. Die Frage nach der Regierungsform stellt sich für Pater Kentenich im Kontext der Leitung der >>Verbände. Dabei verwendet er meist...
Regierungsprinzip Herta Schlosser Pater Kentenich sieht das Regierungsprinzip (lex regiminis) im Zusammenhang mit anderen zentralen Prinzipien, mit dem >>Organisationsprinzip und dem individuellen bzw. persönlichen Führungsprinzip (vgl. AutFr 1961, 8. 98). Inwieweit diese Sicht mehr die institutionen- und strukturorientierte oder die personenorientierte Dimension des Regierens trifft, muss eine weiterführende Reflexion herausarbeiten (vgl. Schmidt). Das Regierungsprinzip: “autoritär...
Reinisch, Franz Joachim Schmiedl Franz Reinisch (1903-1942) verweigerte als einziger katholischer Priester und einer der wenigen überhaupt aus Gewissensgründen den Soldateneid auf Hitler. In Innsbruck geboren, studierte er zunächst Jura in Kiel und entschied sich dann, Priester zu werden. Nach seiner Priesterweihe trat er 1928 den Pallottinern bei. Er wurde Mitarbeiter P. Kentenichs an der...
Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern M. Pia Buesge Das Institut der Schönstätter Marienschwestern ist der erste von Pater Kentenich gegründete >>”Verband” des Schönstattwerkes und das erste >>Säkularinstitut, das in Deutschland entstand. Es ist in allen Kontinenten der Erde verbreitet und hat seine Zentrale auf Berg Schönstatt bei Vallendar am Rhein. 1. Entstehungs und Gründungsgeschichte Eine bewegte...
Säkularinstitut Frauen von Schönstatt Priska Volk 1. Entstehungs und Gründungsgeschichte Das Säkularinstitut Frauen von Schönstatt hat sich in jahrelangem Ringen um eine zeitgemäße Lebensform aus der Frauenbewegung Schönstatts, dem damaligen “>>Apostolischen Bund”, entwickelt. Nachdem sich 1926 einige Frauen des “Apostolischen Bundes” entschlossen hatten, Schönstatt zu ihrem Beruf zu machen und sich ausschließlich für die Entfaltung...
Säkularinstitute Gertrud Pollak Derzeit existieren weltweit ca. 140 Säkularinstitute für Laien und Priester mit etwa 50.000 Mitgliedern. Soziologisch gesehen sind diese unverheiratete Frauen und Männer, an denen in der Regel keine äußerlich erkennbaren Merkmale anzeigen, dass sie eine Lebensentscheidung für die >>evangelischen Räte getroffen haben. Ihre geistliche Lebensform führt diese Laien und Priester nicht weg...
Santuário (português) Lothar Penners 1. Génese e carácter fundamental Santuário é na espiritualidade do Movimento de Schoenstatt a designação corrente, primeiro para a Capela original da Congregação (Santuário Original), mais tarde também para os assim chamados Santuários Filiais, as cópias originais da Capela de Graças no lugar Schoenstatt. Neste uso da palavra manifesta-se a...
Schimmel, Gilbert Joachim Schmiedl Gilbert Schimmel (1906-1959) war Metallarbeiter in einer Maschinenfabrik in Milwaukee/Wisconsin (USA). Sozial-politisches Engagement in seinem Betrieb, bis hin zur Gründung einer christlichen Gewerkschaft gegen den Widerstand sowohl der kommunistischen Gewerkschaft wie der Unternehmer. In der Freizeit betreute er jugendliche Pfadfinder und hielt Lager mit ihnen ab. Durch die Begegnung mit P....