Mit der fromm-gläubigen Auffassung Sch’s hängt die Erkenntnis- und Bestätigungsquelle zusammen, aus der wir unsere Überzeugung vom neuen göttlichen Gnadeneinbruch mit gebührender Sicherheit schließen und feststellen. Es geht hier um das Gesetz der geöffneten Türe und der schöpferischen Resultante. Es ist allgemein bekannt, mit welcher Zähigkeit wir an diesen beiden Gesetzen festgehalten und mit welcher Konsequenz wir alle mystischen Ausdeutungen Schönstatts abgewiesen haben.
Von Anfang an wähnten wir gerade unter diesem Gesichtspunkte eine große Sendung für die ganze heutige Menschheit, besonders aber für den deutschen Kulturraum zu haben. Auch das ist leider kirchlichen Kreisen viel zu wenig bekannt. Darum müsste hier, ähnlich wie oben angesetzt und ein helles Licht angezündet werden. Sonst darf man schwerlich erwarten, dass man sich von der Seite mit uns beschäftigt und ein warmes Interesse für uns bekommt.
Wir haben zudem von Anfang an die stille Überzeugung genährt, gerade wegen dieser Stellung zum Vorsehungsglauben eine besondere Sendung für den deutschen Raum und den deutschen Menschen zu haben. Weil der deutsche Mensch vornehmlich in vielen gebildeten Vertretern von Haus aus oder infolge protestantischer und idealistischer Beeinflussung eine gewisse Abwehr gegen jegliche Berufung auf außergewöhnlich Phänomene hat, ist Schönstatt mit seiner geistigen Art in besonderer Weise für ihn geeignet. Es muss uns nur gestattet werden und gestattet bleiben, diese Art zu leben und zu künden, sie vor allem episkopalen Kreisen verständlich zu machen und sie dafür zu gewinnen.
Es hängt ungemein viel davon ab, dass es uns glückt, von dieser Seite aus den Weg in Kopf und Herz weitester gebildeter deutscher Kreise zu finden. Alles in allem: die Schwierigkeit gegen unser Leitbild sowie gegen unseren “Glauben”, aber auch die Unklarheit über unsere Erkenntnis und Bewährungsquelle sind deutliche Signale für die Art unserer Aufklärungsarbeit.
Aus:
Praktischer Vorsehungsglaube als Erkenntnisquelle
Kleine Kentenich-Text-Sammlung
Zusammengestellt von Pater Herbert King (März 2007)
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