Wir fassen es als eine Gebetserhörung auf, daß durch den Vorstoß der Kleinen unmittelbar zum Hl. Vater und durch die darauf erfolgte Reaktion, die darin besteht wenn ich recht unterrichtet bin daß der ganze Schönstattkomplex an eine eigens für den Zweck ernannte Prüfungskommission zurückgeleitet (8) worden ist, die Tore zum Vatikan geöffnet sind. Wer weiß, wie schwer es war, soweit zu kommen, dem fällt es nicht schwer, für solche außergewöhnliche Gebetserhörung und die damit verbundene, von Anfang an erstrebte, aber stets wieder in die Ferne gerückte neue Situation von Herzen zu danken und daraus naheliegende Folgerungen zu ziehen…
Der Folgerungen sind vor allem zwei. Sie sind nicht neu. Sie müßten aber stärker noch als bisher Geist und Herz der Integralen erfüllen und ihr Handeln inspirieren…
Die erste wird bereits in Himmelwärts angegeben. Sie lautet: Laß Wundertaten doch Dein Kind bald schauen (S. 119, vergl. dazu Hl. Marienland S. 117 und den an Dich gerichteten Januarbrief von 1952.) Die angegebenen Fundorte zeigen, daß es sich in dieser Bitte buchstäblich um physische Wunder handelt; bewußt wenigstens seit Januar 1952…
Der Vorgang erinnert an ein ähnliches Ereignis in Fatima… Weil die Gnadenkinder unter der feindlichen Haltung der Öffentlichkeit schwer zu leiden hatten und ihr hilflos gegenüberstanden, richtet eines von ihnen am 13. Juli 1917 an die Gottesmutter die Bitte: “Wirke doch ein Wunder, daß alle glauben.” Es erhielt die Antwort: “Von heute ab in drei Monaten werde ich etwas tun, daß alle glauben.” Am 1. Oktober erfolgte das Sonnenwunder. (Vergl. Hl. Marienland 91/92) Der Artikel im Hl. Marienland fügt bei: “Und welche Zeichen erwarten wir? Uns hält das Heilandswort (10) gefangen: “Thomas, selig… die nicht sehen und doch glauben”. Wir erwarten für uns und unsere Familie nur moralische Wunder, getragen von der Überzeugung, daß Gott auf die Fürbitte der Gottesmutter auch physische Wunder wirkt, wenn sie für uns oder für andere (etwa bei Hungersnot oder Verfolgung) nützlich oder notwendig sind.” (S. 92) Es hat lange gedauert, bis die Idee der Gnadenmutter etwas erweicht wurde und der Brotmutter im öffentlichen Familienbewußtsein Platz machte; noch länger währte es, bis die Idee der “Wundermutter” im engeren Sinn sich durchsetzte. Vielleicht ist sie auch jetzt noch selbst im Treuekreis zu wenig lebendig. Physische Wunder sind für uns jetzt nicht nur nützlich, sondern notwendig, damit der Hl. Vater die erbetene Schönstattschau erhält. Die Kirche verlangt solche Wunder zwar nicht, wir tun es (S. 117)… Und “unser Vorsehungsglaube, der bisher über alle Schwierigkeiten gesiegt, läßt uns zuversichtlich erwarten, daß wir unser Ziel erreichen.” (S. 118) Es ist bedeutungsvoll, daß der ganze Treuekreis und möglichst viele andere Kreise der Familie, die Werkzeug in der Hand der Mta sein dürfen, diese innere seelische Umstellung überzeugt und vertrauensvoll mitvollziehen und im angedeuteten Sinn immer wiederholen:
Mutter, laß Wundertaten doch Dein Kind bald schauen…oder:
Sage Deinem Sohn wie einst in Erdenzeiten,
als er half in Nöten und Verlegenheiten:
Herr, sie haben keinen Wein und keine Speisen,
dann wird sicher er Erhörung uns erweisen. (10)
In: Hug: SchöGeh, 57
Aus:
Praktischer Vorsehungsglaube als Erkenntnisquelle
Kleine Kentenich-Text-Sammlung
Zusammengestellt von Pater Herbert King (März 2007)
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