In Deutschland geht die Zahl der Priesterkandidaten und –weihen mit jedem Jahr zurück. Aufgrund des Priestermangels müssen viele Gemeinden ohne einen eigenen Priester auskommen und werden zu Seelsorgeeinheiten oder Kirchengemeinden zusammengefasst. Viele alltäglichen Aufgaben in der Gemeinde werden daher von sogenannten „Laien“, die haupt- oder ehrenamtlich in der Gemeinde tätig sind übernommen. Die Kirche, zumindest in Deutschland, wird laikaler! Dieser Zustand kann entweder bedauert werden und zur Resignation führen, oder der derzeitige Zustand kann als ein Wirken des Heiligen Geistes gesehen werden, um die Kirche stärker von ihrer Gemeinsamkeit her, dem Volk Gottes, zu sehen und zu gestalten.
Die Kirche ist auf die Solidarität und das Engagement aller Glieder angewiesen, dies zeigt sich nicht zuletzt in Glaube und Gebet! Daher ist es eine wichtige Aufgabe der Amtskirche sich für die Lebendigkeit aller ihrer Glieder einzusetzen. Eine Sensibilisierung dafür, wie das Subjektsein aller Getauften gestärkt werden kann, möchte diese Arbeit leisten.
Dies soll am Beispiel der Schönstattbewegung geschehen, die von dem Pallottinerpater Joseph Kentenich zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründet wurde.
Der erste Hauptteil, die Kapitel 3 bis 5, ist theologiegeschichtlich angelegt. Es wird das Konzept Vinzenz Pallottis vorgestellt, der im 19. Jahrhundert in Rom die Vision eines Apostolats für alle Glieder der Kirche verwirklichen wollte. Danach wird aufgezeigt, welche Aufbrüche engagierter „Laien“ es im 19. Jahrhundert in Deutschland gab und welche Maßnahmen von römischer Seite zur Aktivierung der „Laien“ getroffen wurden. Zum Abschluss dieses Teils wird gezeigt welche grundlegend neue Sicht das Zweite Vatikanische Konzil auf die gesamte Kirche hatte.
Der zweite Hauptteil, die Kapitel 6 bis 8, sind von der Darstellung der Schönstattbewegung und Joseph Kentenichs Sicht auf den „Laien“ geprägt. Der grundsätzliche strukturelle Aufbau der Bewegung und die Maßnahmen zur Bestärkung zu apostolischem Wirken werden aufgezeigt. Die Atmosphäre innerhalb dieser geistlichen Bewegung ist zutiefst auf den Laien abgestimmt und soll die Übernahme von Verantwortung für die Kirche fördern. Kentenich sucht in der Leitung von Gemeinschaften nach neuen Formen, die die Freiheit und die Eigeninitiative der Mitglieder stärken. Die Spiritualität der Schönstattbewegung und die Impulse des Zweiten Vatikanischen Konzil bringen einen neuen Typus christlicher Existenz hervor. Die Weltwirklichkeit wird selbstbewusst bejaht und man begibt sich auf die Suche nach einem Gott im Alltag, der den Menschen dazu sendet von ihm Zeugnis abzugeben.