Reinisch, Franz
Joachim Schmiedl
Franz Reinisch (1903-1942) verweigerte als einziger katholischer Priester und einer der wenigen überhaupt aus Gewissensgründen den Soldateneid auf Hitler. In Innsbruck geboren, studierte er zunächst Jura in Kiel und entschied sich dann, Priester zu werden. Nach seiner Priesterweihe trat er 1928 den Pallottinern bei. Er wurde Mitarbeiter P. Kentenichs an der Zentrale in Schönstatt mit dem Schwerpunkt Männerbewegung. Reinisch und Pater Kentenich verband ein tiefes Vertrauensverhältnis. Wegen der Menschenverletzungen von der Unrechtmäßigkeit des Nazi-Regimes überzeugt, verweigerte er deswegen nach seiner Einberufung zur Wehrmacht den Fahneneid und wurde verhaftet. Mit großer Bewusstheit ging er den Weg der Hingabe des Lebens. P. Kentenich, zu der Zeit schon in Dachau inhaftiert, ermutigte ihn, zu seiner Gewissensentscheidung zu stehen. Am 21. August 1942 wurde Reinisch in Brandenburg hingerichtet. Sein Seligsprechungsprozess wird gemeinsam von den Pallottiner und der Schönstatt-Bewegung vorangetrieben.
Literatur:
- F. Reinisch, Aufzeichnungen. 2 Bände, Schönstatt 1981
- G. Boll, Pater Franz Reinisch – Die spirituellen Quellen seiner Kraft, Regnum 26 (1992) 145-156
- K. Brantzen, Pater Franz Reinisch – Sein Lebensbild, Vallendar 1993
- J. Danko (Hrsg.), Widerstand aus dem Glauben, Friedberg 1993
- J. Dirksen, Wagnis Freiheit – Pater Franz Reinisch, Vallendar-Schönstatt 1993
- E. Monnerjahn, Pater Franz Reinisch – Antizipation eines neuen Menschen, Regnum 3 (1968) 105-119
- H. Niederschlag, Gewisse: subjektive Willkür oder letzte Instanz? Leben und Sterben von P. Franz Reinisch SAC, Regnum 23 (1989) 147-160
Schönstatt-Lexikon:
Herausgeber: Internationales Josef-Kentenich-Institut für Forschung und Lehre e.V. (IKF)
Verlag: Patris-Verlag, Vallendar-Schönstatt – All rights by Patris-Verlag – www.patris-verlag.de
Online-Präsentation: Josef-Kentenich-Institut e.V. (JKI) – www.j-k-i.de