Einleitung

Einleitung[1]

„Komm!“ – Viele werden diesen Ruf aus den beiden Bildern des Titelblattes heraushören. Zwei Männer strecken dem Betrachter die Hände entgegen – so, als hätten sie etwas zu verschenken; aber auch so, als würden sie gern etwas an sich nehmen. Die Hände wirken einladend; sie rufen. Wer genauer hinschaut, wird feststellen, dass die Hände viel zu groß sind. Die Künstler müssen sich in den Proportionen vertan haben oder wollen damit etwas aussagen.

Die beiden Männer auf den Bildern sind Pater Kentenich und Don Bosco, zwei große Gestalten der Kirche, die Vieles verbindet, die aber auch einiges unterscheidet. Beide haben aus dem Glauben heraus gelebt; sie liebten Gott und die Menschen. Beide haben die Nöte ihrer Zeit erkannt. Don Bosco in den italienischen Städten und Dörfern des 19. Jahrhunderts; Pater Kentenich in Deutschland zu einer Zeit, in der Industrialisierung und Krieg das 20. Jahrhundert beherrschte. Beide haben sich mit erstaunlicher Hingabe für die Erziehung junger Menschen eingesetzt, aus denen zwei internationale Bewegungen entstanden: die Schönstatt-Bewegung von Pater Kentenich und die salesianische Bewegung von Don Bosco. Und schließlich: Beide haben ihre Praxiserfahrungen in pädagogische Konzepte gefasst.

Die vorliegende Diplomarbeit will dem Leben und den Werken der beiden Männer nachspüren. Dabei sollen vor allem die pädagogischen Konzepte von Pater Kentenich und Don Bosco in den Blick genommen werden. Um die Zusammenhänge des Lebens und Wirkens der beiden großen Christen zu verstehen, wird es notwendig sein, sich ausführlich mit ihren Biographien zu beschäftigen, insbesondere mit ihrer Spiritualität und der Entstehung ihrer Lebenswerke. An jeweils zwei bedeutenden Texten von Pater Kentenich und Don Bosco soll die Umsetzung ihrer pädagogischen Intensionen aufgezeigt und auf ihre heutige Anwendbarkeit in den Arbeitsfeldern der Sozialpädagogik überprüft werden.


[1] Anmerkung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.