„Komm!“ – dieser Ruf spricht nicht nur aus den Bildern, die auf dem Titelblatt Pater Kentenich und Don Bosco zeigen; die Einladung tritt genauso aus deren pädagogischen Konzepten hervor. Ihre erzieherischen Anliegen und Methoden waren für ihre Zeit Bahn brechend.
Mit der Trias „Vernunft, Religion und Liebenswürdigkeit“ legte Don Bosco das Fundament für einen völlig neuen Ansatz in der Erziehung und in der pastoralen Praxis. Sein Präventivsystem ging in die Geschichte der Sozialen Arbeit ein und ist bis zum heutigen Tag Grundlage für viele Nachfolgebewegungen.
Pater Kentenich verfolgte einen ähnlichen Ansatz, aber er hatte dabei nicht nur Kinder und Jugendliche im Blick. Seine Erziehungsansätze gelten auch für Erwachsene, denn sie umfassen den lebenslangen Prozess der Selbsterziehung und Selbstentfaltung des Menschen (Idealpädagogik). Innerhalb menschlicher Bindungen; so Pater Kentenich, kann jeder geistlich wachsen (Bindungspädagogik). Sie findet letztlich im Gottesvertrauen und in der Gemeinschaft mit Gläubigen ihre Heimat (Bündnispädagogik).
Bei aller Verschiedenheit in den Details vereint die beiden großen Pädagogen, Pater Kentenich und Don Bosco, ein Grundprinzip: Ihre Pädagogik gründet in einer tiefen Liebe zu Gott. Diese Liebe gaben sie an ihre Schützlinge weiter. Sie durchdrang und durchwirkte ihre gesamte Pädagogik – die des Don Boscos genauso wie des Pater Kentenichs. Sie bildet auch das Geheimnis jener einladenden Geste der ausgestreckten Hände auf dem Titelbild. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass beide pädagogischen Konzepte noch heute ein wichtiges Fundament bilden, auf dem die Soziale Arbeit immer wieder neu aufbauen kann.
Die Künstler hatten also allen Grund, die Hände übergroß auszuformen, denn die beiden großen Kirchenmänner haben eine Fülle zu bieten, die mit normalen Händen nicht zu fassen ist – für die Spiritualität ihrer Bewegungen und auch für die soziale Praxis der Gegenwart und Zukunft.