Einsiedlertum

Einsiedlertum

Wolfgang Maria Götz

Pater Kentenich hat das Anliegen des Einsiedlertums während seiner Inhaftierung im Konzentrationslager Dachau in die Schönstatt Bewegung aufgenommen. Der Anstoß dazu ging von den Berichten aus über das Einsiedlertum auf dem Berg Athos. Von da an benutzte er gelegentlich die Wendung: wir müssen “den Berg Athos geistig verarbeiten und äußerlich darstellen” (WT 1967, 138). Gründe für die Aufnahme des Einsiedlertums in die Bewegung waren für ihn: Alles, was sich im Lauf der Jahrhunderte bewährt hat, soll in die Bewegung eingebaut werden; zum anderen die Universalität der Bewegung: Alle Lebensformen sollen in Schönstatt einen Platz finden. Es “liegt in der Natur – wenigstens bestimmter Menschen – bisweilen sich in die Einsamkeit zurückzuziehen, in die Einsiedelei”. In Zeiten größerer Oberflächlichkeit suchen manche Menschen nach größerer Tiefe. Je mehr Apostolat getätigt wird und je weniger äußere Bindungen bestehen, umso häufiger muss man ins Quellwasser des innerlichen Lebens eintauchen.

Pater Kentenich wies neben dem Einsiedlertum auf Dauer sehr stark auf ein periodenweises Einsiedlertum hin. Anstelle eines Terziates könne jemand sich auf Zeit in den Anbetungszweig (>>Anbetung) oder in die Einsiedelei zurückziehen. Er hatte den Wunsch, dass alle Verbände die Einrichtung der Einsiedeleien in Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse haben sollten.

Mit der Verwirklichung dieses Anliegens wurde trotz seines starken Drängens erst nach seinem Tod begonnen. Die Marienschwestern eröffneten die ersten Einsiedeleien nach dem Bau des Anbetungshauses neben der Anbetungskirche am 8.12. 1976, die Schönstatt Patres weihten die erste Einsiedelei am 8.12. 1987 ein.


Schönstatt-Lexikon:

Herausgeber: Internationales Josef-Kentenich-Institut für Forschung und Lehre e.V. (IKF)

Verlag: Patris-Verlag, Vallendar-Schönstatt – All rights by Patris-Verlag – www.patris-verlag.de

Online-Präsentation: Josef-Kentenich-Institut e.V. (JKI) – www.j-k-i.de

Related Posts