Schönstatt-Institut Marienbrüder

Schönstatt-Institut Marienbrüder

Dietger M. Kuller

1. Gründung

Das Schönstatt-Institut Marienbrüder wurde am 16.7.1942 von P. Josef Kentenich zusammen mit dem österreichischen Juristen Dr. Eduard Pesendorfer (1904-1974) im Konzentrationslager Dachau gegründet. Die Besonderheit dieser Gründung liegt in der bedrohlichen Situation der Verfolgung durch den Nationalsozialismus und in der Tatsache, dass der Gründer P. Josef Kentenich selbst die Initiative ergriff und Dr. Eduard Pesendorfer für die Gründung ansprach. Mit dem Gedanken an die Gründung einer neuartigen Laiengemeinschaft trug sich P. Kentenich schon seit den 20er Jahren. Mehrere Versuche, junge Männer für sein Anliegen zu finden, waren zuvor fehlgeschlagen.

E. Pesendorfer sah sich nach einer Beratung 1946 und aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht in der Lage, die Ausgründung weiterzuführen. Ende 1946 trafen in Schönstatt die ersten Männer ein, die von der Gründung gehört hatten und sich zu dieser Sendung berufen fühlten. Die Verantwortung für die Ausgründung der Gemeinschaft legte P. Kentenich in die Hände seines engsten Mitarbeiters P. Dr. Alexander >>Menningen (1900-1994).

2. Originelle Sendung

Das Schönstatt-Institut Marienbrüder ist ein Laien-Säkularinstitut für Männer, die sich für ein gottgeweihtes eheloses Leben entschieden haben, und als solches Teil und mitverantwortlicher Träger des internationalen Schönstattwerkes. Es strebt in seinen Mitgliedern den Modellfall des marianisch geprägten christlichen Mannes an entsprechend dem vom Gründer gezeichneten Mannesideal “puer et pater” (Kind und Vater). Der Modellcharakter soll nach dem Willen des Gründers in zwei Aufgabenbereichen deutlich werden:

– Inmitten der >>Welt durch Sein und Wirken das Ideal und die Sendung des >>Laien in hervorragender Weise vorleben mit dem Ziel der Verchristlichung des laikalen Lebens und Berufes,

– im Wirken als pars motrix und pars centralis im Hinblick auf die Männergemeinschaften des Schönstattwerkes.

Ein Vorbild sehen die Mitglieder in ihrem verstorbenen chilenischen Marienbruder Mario >>Hiriart (1931-1964), dessen Seligsprechung angestrebt wird.

Der jeweiligen Aufgabe des einzelnen entsprechend leben die Mitglieder des Instituts in Gemeinschaft oder allein stehend inmitten der Welt. Jedes Mitglied ist sowohl in die Gemeinschaft eines Kurses als auch einer Filiale eingebunden. Das berufliche Einkommen wird der Gemeinschaft als wirtschaftliche Grundlage und zur Ausübung ihrer apostolischen Sendung zur Verfügung gestellt.

Spritualität und Sendung des Schönstatt-Institut Marienbrüder finden nach dem Willen des Gründers ihre geistig-symbolische und lokale Bindung im Marienberg am Ort Schönstatt.

Das Schönstatt-Institut Marienbrüder wurde 1993 diözesanrechtlich als Säkularinstitut in der Diözese Trier errichtet. 1996 zählt es 34 Mitglieder in Deutschland, Brasilien, Chile, Paraguay.


Literatur:

  • H. Czarkowski, 50 Jahre Schönstatt-Institut Marienbrüder. Gründerinitiativen für ein Laiensäkularinstitut von Männern, Regnum 26 (1992) 129-141
  • G. Rocca, Art. Fratelli di Maria, di Schönstatt, Dizionario degli Istituti di Perfezione IV, Rom 1977, 652 653

schoenstatt institut marienbrueder: http://www.institut-marienbrueder.schoenstatt.net/


Schönstatt-Lexikon:

Herausgeber: Internationales Josef-Kentenich-Institut für Forschung und Lehre e.V. (IKF)

Verlag: Patris-Verlag, Vallendar-Schönstatt – All rights by Patris-Verlag – www.patris-verlag.de

Online-Präsentation: Josef-Kentenich-Institut e.V. (JKI) – www.j-k-i.de

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