Erkenntnisquellen
Hubertus Brantzen
Quellen für die Erkenntnis dessen, was Gott in der jeweiligen Situation für das Leben des Menschen und der Gemeinschaft will, sind nach dem „Gesetz der >>geöffneten Tür und der schöpferischen Resultante“ (>>Vorsehungsglaube) folgende:
1. Seinsstimmen (>>Sein).
Der Satz „ordo essendi est ordo agendi“ hat grundlegenden Stellenwert. Das dynamische Sein, das Geschaffene, wird im Licht von Glauben und Wissen betrachtet.
2. >>Zeitenstimmen.
Zeitströmungen, Zeittendenzen, Wertkonstellation in der Gesellschaft und Kirche werden als „Zeichen der Zeit“ ernst genommen. Unterschieden werden der „Geist der Zeit“ als positive Trends und „Zeitgeist“ mit seinen negativen Trends.
3. Seelenstimmen (>>Seele).
Die Seele als Ausdruck für die gesamte Persönlichkeit des Menschen in seiner Individualität und Freiheit, seinem Erkennen und Wollen, mit allen Seelenschichten ist Erkenntnisquelle.
P. Kentenich lässt außergewöhnliche Erkenntnisquellen (Privatoffenbarungen, Erscheinungen, Phänomene der >>Mystik) im Gesamtraum der Kirche gelten. Doch spielen sie für ihn als E. im Vorsehungsglauben erklärtermaßen keine Rolle.
Literatur:
- J. Kentenich, Marianische Werkzeugsfrömmigkeit (geschrieben 1944 in Dachau), Vallendar-Schönstatt 1974, 39-56
- J. Kentenich, Oktoberbrief 1949 an die Schönstattfamilie, Vallendar 1970, 196 S., 22
- J. Kentenich, Desiderio desideravi. Milwaukee-Terziat (1962-1963), verv., A 5, elf Bände, Bd II, 148 f. 164 ff.
- J. Kentenich, Oktoberwoche 1967. Vorträge vom 14. bis 18.10.1967 an die Delegierten der internationalen Schönstattfamilie, verv.O, A 5, 223 S., 206 ff.
- H. King, Marianische Bundesspiritualität, Vallendar-Schönstatt 1994, 63-70, 147-155.
Schönstatt-Lexikon:
Herausgeber: Internationales Josef-Kentenich-Institut für Forschung und Lehre e.V. (IKF)
Verlag: Patris-Verlag, Vallendar-Schönstatt – All rights by Patris-Verlag – www.patris-verlag.de
Online-Präsentation: Josef-Kentenich-Institut e.V. (JKI) – www.j-k-i.de