Schönstatt, Geschichte

Schönstatt, Geschichte

Schönstatt, Geschichte Joachim Schmiedl Die Geschichte der Internationalen Schönstatt-Bewegung ist bis 1968 weitgehend identisch mit der Lebensgeschichte des Gründers, P. >>Kentenich. 1. Ende Oktober 1912 wurde Kentenich zum Spiritual des Studienheims der Pallottiner in Vallendar ernannt. Mit interessierten Schülern gründete er bereits in den Weihnachtsferien 1912/13 einen Missionsverein, der sich zu einer Marianischen Kongregation weiterentwickelte...

Schönstatt, Ort

Schönstatt, Ort Joachim Schmiedl 1. Geschichte des Ortes Schönstatt 2. Zentrum einer weltweiten Bewegung 3. Die Bedeutung des Orts Schönstatt Schönstatt ist ein Stadtteil von Vallendar, am Mittelrhein 7 km von Koblenz entfernt gelegen mit Ausweitung auf die Höhen des Westerwalds, Gründungsort und internationales Zentrum der Schönstatt-Bewegung. 1. Geschichte des Ortes Schönstatt Am 22. Oktober...

Schönstatt, Struktur

Schönstatt, Struktur Heinrich M. Hug / Joachim Schmiedl 1. Schönstatt als Organismus 2. Charakterisierung der Struktur Schönstatts 2.1. Schönstatt als Familie 2.2. Schönstatt als Werk 2.3. Schönstatt als Bewegung 3. Die historische Entfaltung Das Schönstatt-Werk ist ein plurales und föderatives Gebilde von in sich autonomen Gemeinschaften (>>Verbände, >>Bund, >>Liga), deren Einheitsmomente ein gemeinsamer Ursprung sowie...

Schönstattbewegung Frauen und Mütter

Schönstattbewegung Frauen und Mütter 1940 schlossen sich die verheirateten Frauen als eigene Gliederung innerhalb der Schönstattbewegung auf der Ebene der >>Liga zusammen. Grundanliegen der Gemeinschaft ist es, >>Frauen in Ehe und Familie, Beruf und Gesellschaft Anregungen zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Gestaltung ihrer Lebensfelder aus der >>Spiritualität Schönstatts zu vermitteln. Ihr spezifisches Ziel ist die Verwirklichung...

Schönstattbewegung Mädchen/Junge Frauen

Schönstattbewegung Mädchen/Junge Frauen 1927 hielt Pater Josef Kentenich die erste Tagung für junge Frauen. Mitglieder des >>Apostolischen Bundes setzten sich ein für das Entstehen von Kinder- und Jugendgruppen, die der >>Frauenliga zugeordnet waren. 1931 verselbständigte sich die Mädchenjugend und bildete eine eigene Organisation mit eigener Führung und Zeitschrift. In vielen Ländern haben sich seitdem Gruppen...

Schönstätter Akademikerinnenliga

Schönstätter Akademikerinnenliga Rita Sömer Die Akademikerinnenliga ist in den 50er Jahren aus der Studentinnenbewegung Schönstatts hervorgegangen. Von Anfang an war eine intensive Verbundenheit mit dem Gründer, Pater Josef Kentenich, und untereinander prägend. Die Akademikerinnenliga will Frauen ansprechen, die durch ihre akademische Ausbildung in der Gesellschaft geistig führend sein können. Angezielt ist ein neuer Typ Führungspersönlichkeit,...

Schönstätter Diakonen-Gemeinschaft

Schönstätter Diakonen-Gemeinschaft Eugen Ennemoser Das Vatikanum II hat einen der ursprünglichen Dienste in der Kirche, den Diakonat, in neuer Gestalt als eines der „für die Kirche lebensnotwendigen Ämter…, als eigene und beständige hierarchische Stufe wiederhergestellt“ (LG 29). Pater Kentenich gab daraufhin 1967 die Anregung: „Wenn die Bischöfe entschieden haben, wie die Kirche den (Ständigen) Diakon...

Schönstätter Theologengemeinschaft

Schönstätter Theologengemeinschaft Helmut Rügamer Sie ist eine Gemeinschaft auf der Ebene der Liga. Sie knüpft daran an, dass P. Kentenich die Schönstatt-Bewegung mit Priesterkandidaten im Studienheim der Pallottiner begründet hat. In der Gründung des Apostolischen Bundes 1919 weitete sich die Bewegung auch auf Priesterkandidaten des Weltklerus. Nach dem Zweiten Weltkrieg war lange Jahre Heinz >>Dresbach...

Schönstattgeheimnis

Schönstattgeheimnis Joachim Schmiedl Durch eine Bemerkung von Prälat Ludwig Wolker, hinter das Geheimnis Schönstatts sei er noch nicht gekommen, von Pater Kentenich geprägtes Wort zur Bezeichnung der spirituellen Originalität der Bewegung. In der gleichnamigen Tagung vom 27.-30. Dezember 1933 wurde Schönstattgeheimnis definiert als „die lokale Gebundenheit und die universelle Fruchtbarkeit der MTA in Schönstatt als...

Schöpferische Resultante

Schöpferische Resultante Hans-Werner Unkel (Gesetz der schöpferischen Resultante) Im >>praktischen Vorsehungsglauben macht der Mensch Erfahrungen, in denen er versucht, den Willen Gottes zu erkennen. Im Rückblick stellt er die Frage, inwiefern er eine gläubige Sicherheit haben darf, dass die Deutung seiner Erfahrungen und seine gefolgerte Lebens- und Glaubenspraxis tatsächlich dem Willen Gottes entspricht. Kann der...

Schuld

Schuld Peter Locher 1. Moralische Schuld 2. Krankhaftes Schuldgefühl 3. Heilung von Schuld 4. Aszetisches Schuldgefühl 5. Schuldgefühl der Natur Die Frage nach Schuld gehört zu den existentiellen Grundproblemen der Menschheit: Gibt es für den Menschen Schuld? Kann er schuldig werden? Wie wird er in seiner Schuld, von seiner Schuld gerechtfertigt? In der christlichen Tradition...

Seele

Seele M. Erika Frömbgen 1. Herkunft und Verständnis 2. Leib, Seele, Geist 3. Seelenstimme 4. Gemeinschaftsseele 5. Geistbeseelt Seele (lat. anima, griech. psyche) gilt heute in der Philosophie und Theologie wie auch in den Natur- und Humanwissenschaften als Problembegriff. Auf der Basis der jüdisch-biblischen wie auch der griechisch-philosophischen Traditionen hat der Seelenbegriff eine derartige Bedeutungsvielfalt...

Seelsorge

Seelsorge Wilhelm Mahlmeister Unter Seelsorge versteht man das Bemühen der Kirche und des Einzelnen um das Heil des Menschen und der ganzen menschlichen Gemeinschaft. Gott will das Heil aller Menschen und wirkt es in aller Regel in der Zusammenarbeit mit den Menschen, seinen Bundespartnern (>>Zweitursachenlehre). Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Seelsorge unterschiedlich in...

Sein / Seinsordnung

Sein / Seinsordnung Herta Schlosser 1. Zur Problematik 2. Zum Begriff 3. Der seinsphilosophische Ansatz Pater Kentenichs 3.1 Sein im Verständnis Pater Kentenichs 3.2 Seinsordnung 3.2.1. Menschsein: unitas multiplex 3.2.2. Menschsein: Ich-Du-Wesen 3.3 Seinsprinzipien 1. Zur Problematik Heidegger nennt die Frage nach dem Verständnis des Seins die Grundfrage der Philosophie, wenn es auch immer bewusst...

Selbsterziehung

Selbsterziehung Erika Frömbgen Seine erste Gründungsinitiative verbindet P. Kentenich mit dem Imperativ zur Selbsterziehung und will diesen fortgesetzt als substanziellen und existentiellen Gründungsanteil verstanden wissen. Der in der „Vorgründungsurkunde“ formulierte Appell – „Wir wollen lernen, uns unter dem Schutze Mariens selbst zu erziehen zu festen, freien, priesterlichen Charakteren“ – behielt in Anpassung an jeden Lebensstand...

Sendung

Sendung Herta Schlosser Von Sendung spricht das Alte Testament in den Berufungsgeschichten der Propheten. Im Neuen Testament ist Jesus der Gesandte schlechthin, der seinen Jüngern Anteil an seiner Sendung gibt: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch“ (Joh 20,21; vgl. auch Mt 28,19; Mk 16,15). Die Sendung Christi ist es, das Reich...

Solidaritätsprinzip

Solidaritätsprinzip Herta Schlosser Das Solidaritätsprinzip ist mit dem >>Subsidiaritätsprinzip das tragende Fundament einer Sozialphilosophie, die ausgeht vom Menschen als Person. Beide Prinzipien fasst P. Kentenich zusammen unter dem Verbundenheitsgesetz (lex communicationis). Die „Art Verantwortung füreinander“ (AutFr 1961, 101), die die Einzelperson sowohl an ihrem Platz für ihren Lebens- und Arbeitsbereich als auch von da aus...

Soziale Frage

Soziale Frage Herta Schlosser 1. Die Soziallehre der Kirche 2. Die soziale Frage bei Pater Kentenich Soziale Frage ist die im 19. Jahrhundert geprägte Bezeichnung für einen revolutionären Wandel der Gesellschaft zur Industriegesellschaft und der damit zusammenhängenden Entstehung eines Proletariats (Arbeiterfrage). Der Prozess der Industrialisierung ist inzwischen weltweit und daher die Suche nach Lösungen der...

Spannungsprinzip

Spannungsprinzip Herta Schlosser Das Spannungsprinzip sieht Pater Kentenich überwiegend als soziologisches Prinzip an. Im Dialog mit der modernen Konflikttheorie sind Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen Konfliktprinzip und Spannungsprinzip, wie es Pater Kentenich versteht, von einer weiterführenden Forschung herauszuarbeiten. Soziale Konflikte – so Dahrendorf – sind „eine hervorragende schöpferische Kraft von Gesellschaften“ (Dahrendorf, 272). Ein Teil dieser...

Spiritualität

Spiritualität Peter Wolf Das Wort Spiritualität eine Übernahme des französischen Wortes „spiritualité“ in die deutsche Sprache, die in den letzten Jahrzehnten gebräuchlich geworden ist. Es ist in seiner Bedeutung umfassender als das deutsche Wort „Frömmigkeit“ oder „Geistigkeit“, die weitgehend von dem neuen Sprachgebrauch abgelöst wurden. Es meint die Praxis eines geistlichen Lebens und ist geeignet,...
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